Wasserleitung verlegen: Das sollten Sie beachten
Wenn man nicht gerade unbedingt geübt darin ist, handwerkliche Arbeiten in Eigenregie zu erledigen, gehört das Verlegen von Wasserleitungen wahrscheinlich auch nicht unbedingt zum persönlichen Repertoire. Offen gestanden ist es auch eher ratsam solche Arbeiten von Menschen erledigen zu lassen, die zumindest Übung darin haben oder das sogar gelernt haben. Manche Arbeiten, wie zum Beispiel das Legen einer Kaltwasserleitung in den Garten, kann man mit ein bisschen Vorsicht und Hausverstand auch als Laie hinbekommen. Hier erfahren Sie, was Verlege-Neulingen geraten wird.
Wasserleitung selbst verlegen: Risiken
Seien Sie sich den Risiken bewusst und ehrlich zu sich selbst. Selbstüberschätzung hat in diesem Fall Wasserrohrbruch und im schlimmsten Fall die nachhaltige Schädigung der Bausubstanz als direkte Konsequenz. Da zahlt sich auch die beste Kostenersparnis durch den Selbsteinbau im Endeffekt nicht aus. Außerdem sollte man sich bewusst sein, dass ein eigenhändiger Einbau einen erheblichen zeitlichen Mehraufwand bedeutet.
Im Schadensfall ist man außerdem selbst in der Schuld und die Versicherungen steigen aus. Wir wollen Sie aber natürlich auch nicht unterschätzen. Wenn Sie im Heimwerken bewandert sind und Begriffe wie „Kugelhahn“, „Fittings“ oder „Deckenwinkel“ nicht erst googlen müssen, helfen Ihnen unsere Tipps vielleicht weiter, damit Sie sich beim DIY-Verlegen der Wasserrohre nicht den ein oder anderen Knoten in die Wasserleitung machen.
Vor dem Verlegen von Wasserrohren zu erledigen
Bevor Sie irgendeine Wand aufstemmen oder ein Loch bohren, sollten Sie sich erst eine erste Orientierung verschaffen und einen detaillierten Verlegeplan erstellen. Damit behalten Sie beim Verlegen selbst den Überblick und haben anschließend eine Information darüber parat, wo die Wasserleitungen genau verlaufen, damit bei eventuellen Wandbohrungen nichts angebohrt wird.
Außerdem vermerken Sie darin oder separat am besten gleich wie lang die Leitungen sein müssen – für die Einkaufsliste für den Baumarkt. Nach diesem Plan können auch die Rohre schließlich (großzügig) zugeschnitten werden.
Wasserleitung verlegen: Einkauf & Materialien
Beim Material gilt, dass man ruhig etwas großzügiger einkaufen sollte. Es ist besser, man hat ein, zwei Meter Rohr oder das ein oder andere Fitting übrig, als mitten in der Installation noch einmal zum Baumarkt fahren zu müssen. Beim Material scheiden sich die Geister. Metall, wie Kupfer, Edelstahl oder verzinkter Stahl sind als Wasserleitungen sehr langlebig, aber leider auch teuer.
Kunststoffleitungen sind dagegen etwas billiger und vor allem einfacher zu verlegen. Wenn es schon ums selbst verlegen gehen soll, raten wir also eher zu Polyethylenrohren. Diese sind außerdem rost- und frostbeständig, denn sie dehnen sich ein Stück weit mit dem Wasser aus, sollte dieses in den Rohren gefrieren. Zudem verkalken oder verschmutzen sie aufgrund ihrer glatten Oberfläche nicht so leicht.
Kaltwasserleitung für Garten und Co.
Nicht, dass wir es Ihnen nicht zutrauen würden, aber Wasserleitungen im Innenraum zu verlegen, sollte sicherheitshalber lieber die Arbeit der Firmen vom Fach sein. Was etwas einfacher und risikofreier von der Bühne geht, ist der Einbau von Kaltwasserleitungen, vor allem im Garten. Sich die Wasserleitung zu den Beeten und Pflanzen zu legen, wo das Wasser gebraucht wird, erspart das Armmuskeltraining beim Gießkannenschleppen.
Was Sie dafür benötigen: Einkaufs- und Werkzeugliste
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✓ Rohre
✓ Kupplungsstück
✓ Kugelhähne
✓ Dichtungsband
✓ Deckenwinkel bzw. Wandscheiben
✓ Reduzierung für die Saugleitung
✓ Diverse Fittings
✓ Zuleitung zur Gartenpumpe
✓ Zuleitung zur Hauptwasserleitung, inkl. Adapter
✓ Anschlussverschraubungen
✓ Wasserhahn bzw. Anschluss
✓ Säge oder Schere zum Zuschneiden der Rohre
✓ Flachfeile
✓ Zollstock oder Maßband
✓ Gegebenenfalls Maulschlüssel und Rohrzange
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Anleitung für den Wasseranschluss im Garten
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- Schritt 1: Alle Rohre und Verbindungen auslegen, an- und zuordnen
- Schritt 2: Rohre großzügig zuschneiden (kürzen kann man anschließend immer noch)
- Schritt 3: Rohrenden gegebenenfalls abschleifen
- Schritt 4: In dieser Reihenfolge – Überwurfmutter, Klemmring und Dichtungsring – über das Rohr ziehen, aufpassen, dass kein Schmutz oder ähnliches in das Rohr gelangt
- Schritt 5: Für die Verbindung zweier Rohre, die Fittings handfest ziehen
- Schritt 6: Gräben mit etwa 30 cm Tiefe ausheben
- Schritt 7: Leitung darin verlegen
- Schritt 8: Drucküberprüfung, um gegebenenfalls Lecks zu finden
- Schritt 9: Erst dann die Gräben wieder zuschütten und die Erde festtreten
- Schritt 10: Für die Zuleitung zum Wasseranschluss: die Kaltwasserleitung mithilfe von Adaptern anschließen
- Schritt 11: An eine Gartenpumpe anschließen
- Schritt 12: Den Wasserhahn bzw. die Wassersäule im Garten aufbauen und anschließen
- Schritt 13: Nicht vergessen einen Ablaufschacht zu berücksichtigen, damit man die Rohre für den Winter auch ganz leeren kann. Dafür sollte man die Leitungen auch in leicht abfallendem Winkel verlegen.
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Wasserleitungen erneuern
Um alte Wasserleitungen zukunftstauglich zu machen, geht man im Prinzip ähnlich vor. Davor stoppt man die Wasserzufuhr und leert die Leitungen. Anschließend kann man die Rohre austauschen – aufstemmen, alte Rohre raus, neue Rohre rein und anschließend das Ganze wieder verschließen. So aufwendig muss es aber gar nicht sein. Man kann tatsächlich einfach einen neuen Anschluss verlegen und die alten Rohre verbaut und unbenutzt lassen. Das spart auf jeden Fall viel Stemm- und Putzarbeit. Im Endeffekt ist das je Bauprojekt individuell zu entscheiden.
Wer in einem Altbau mit mehrere Jahrzehnte alten Rohren lebt, kennt die Thematik ebenso gut, wie jemand, der eine Wasserleitung im Garten verlegen möchte. Wasser ist das Um und Auf, wenn man Leben gewährleisten will und wir stellen besondere Ansprüche an das belebende Nass. Wie gut, dass uns Wasserleitungen dabei unterstützen, ihren Inhalt dort nutzen zu können, wo wir ihn gerade brauchen.
Titelbild: © ThomBal – stock.adobe.com