Klimaanlage für Ihre Wohnung: Das sollten Sie beim Kauf beachten
In der kälteren Jahreszeit freut man sich oft auf laue Sommernächte, in denen man auch ohne Jacke draußen beisammensitzen kann. Sind diese dann da, ärgert man sich aber gerne auch mal über überhitzte Schlafzimmer und demnach schlaflose Nächte. Was in den USA beispielsweise in absolut jedem Gebäude Muss ist, hält auch in mitteleuropäischen Breiten immer mehr Einzug: die Klimaanlage im Wohnbereich. Welches Gerät wie funktioniert und wann und wo sinnvoll ist, erfahren Sie hier.
Klimageräte für Wohnräume
Ältere Gebäude sind oft nicht sehr gut gedämmt. Sommerliche Überwärmung ist ein Stichwort, das im Bauwesen in aller Munde ist und gegen die es vorzugehen gilt. Das kann man auf verschiedene Art und Weise tun. Man kann den Neubau so ausrichten und planen, dass sich das Gebäude schlussendlich auch unter der brütendsten Mittagshitze nicht zu sehr aufheizt, oder man baut ein Kühlsystem ein.
Was bei der Wahl des Klimageräts generell zu beachten ist:
Welches dieser Kühlsysteme allerdings sinnvoll ist, ist auf Anhieb nicht so einfach zu sagen. Die Wahl hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Art der Wohnsituation
- Größe der zu klimatisierenden Räume
- Kühlbedarf
- Klimatechnische Eigenschaften der Bausubstanz
(Wärmedämmung, Wärmespeicher, Beschattung, Ausrichtung, etc.) - Bautechnische Möglichkeiten
Arten von Klimaanlagen: Funktion, Vor-, Nachteile & Kosten
Abhängig davon, wie die oben genannten Faktoren zusammenspielen, ist ein anderes Gerät ideal. Weder größere Umbauarbeiten bei Mietwohnungen, noch Kühlung eines großen Altbaus mit einem mobilen Kleingerät ergeben recht viel Sinn. Um Klarheit zu schaffen, gehen wir folgend genauer auf die einzelnen Systeme zur Klimatisierung von Wohnraum ein.
Günstig, flexibel, unkompliziert: Mobile Monoblock-Klimageräte
Die einfachste und kurzweiligste Lösung für überhitzte Innenräume ist das mobile Klimagerät. Je nach Ausführung braucht man es einfach nur aufzustellen und in Betrieb nehmen. Manche Modelle bedürfen eines Abluftsystems. Bestehend aus einem Schlauch und einer Verbindung in den Außenbereich, stellt es sicher, dass die überhitzte und verbrauchte Luft aus den Räumen geleitet wird.
Schafft man es, die Verbindung nach Außen über das Fenster zu legen, erspart man sich einiges an handwerklicher Arbeit. Dafür strömt durch das geöffnete Fenster heiße Luft in den Innenraum, was die Vorrichtung ineffizient macht. Die Alternative dazu wäre ein Durchlass in der Wand, wodurch der Ablaufschlauch gesteckt wird.
Nachteil der mobilen Gerätschaften ist, dass sie relativ sperrig sind und nicht unwesentliche Geräusche von sich geben. Denkt man an einen Einsatz im Schlafzimmer, weil man vor Hitze nicht gut schläft, wird die mit dem Kühlgerät einhergehende Geräuschentwicklung der Nachtruhe auch nicht unbedingt förderlich sein.
Auch der Stromrechnung sind die Monoblockgeräte eher ein Dorn im Auge. Sie gelten als die Stromfresser unter den Klimaanlagen, was sie für einen permanenten Einsatz untauglich macht. Braucht man lediglich an einer Handvoll von Tagen im Jahr ein klein wenig Abkühlung, könnte diese Lösung allerdings recht sinnvoll sein.
Splitgerät – geteiltes Leid ist halbes Leid
Die sogenannten Splitgeräte unterscheiden sich von Monoblockgeräten insofern, als dass der laute Kompressor im Außenbereich angebracht ist, somit auch automatisch eine Abluftleitung nach draußen besteht, und sich das Kühlteil im jeweiligen Zimmer befindet. Sie kühlen außerdem effizienter, was sich gerne auch im Preis für die Geräte niederschlägt. Für ein Splitgerät zahlt man in der Regel um ein Vielfaches mehr, als für die mobilen Kühlgeräte.
Invertergeräte für Multisplitsysteme und mehr Effizienz
Invertergeräte sind im Prinzip eine Weiterentwicklung der Splitgeräte. Es wird dabei die Drehzahl des Kompressors geregelt, je nachdem, wie viel Kühlung gerade gebraucht wird. Außerdem ist die Invertertechnologie speziell geeignet für mehrfache Splitanlagen. Bei diesen Anlagen ist ein einziges Außengerät vorhanden, an das mehrere Innengeräte angeschlossen sind. Bis zu 6 an der Zahl kann ein Kompressor betätigen.
Klimaanlage: Wohnung vs. Haus
Einer der wichtigen Faktoren bei der Auswahl einer Klimaanlage ist die Wohnsituation. Ob man in der Mietwohnung, der Eigentumswohnung, oder dem eigenen Haus eine solche einsetzen möchte, macht einen wesentlichen Unterschied. Während in Mietwohnungen oft keine baulichen Maßnahmen getätigt werden können, hat man bei Gebäuden, die einem selbst gehören, schon mehr Spielraum.
Zentrale Klimaanlage
Möchte man den eigenen Wohnraum unbedingt mit einer Klimaanlage ausstatten, macht man das am besten gleich am Bauplan. Neubauten eignen sich am besten dazu ein zentrales, effizientes Klimasystem einzubauen. Bei bereits bestehenden Gebäuden sind Zentralsysteme leider nicht möglich.
Am besten löst man das in Form einer Wärmepumpe. Der Name der Anlage ist etwas irreführend, denn einige dieser Geräte können sowohl heizen als auch kühlen. Kurzum, sie sorgen für ein angenehmes Raumklima, egal, welche Temperaturen draußen herrschen.
Ohne Abluftschlauch und Außeneinheit
Eine Klimaanlage in dem Sinn ohne Abluftschlauch und Außeneinheit gibt es nicht. Irgendeine Verbindung nach draußen muss bestehen, damit das System kühlen kann. Dabei hat man die Wahl zwischen einem Gerät, das lediglich einen Abluftschlauch braucht und einem Gerät, dessen Abluftsystem in der Außeneinheit verbaut ist.
Mit einer Klimaanlage nachrüsten
Den Wohnraum nachträglich mit einem Klimagerät auszustatten, kann einige Schwierigkeiten bergen. Wohnt man in einer Mietwohnung, hat man es logischerweise damit zu tun, dass man eingeschränkte Rechte bezüglich größerer Umbauarbeiten hat. Auch bei Eigentumswohnungen muss man sich im Vorfeld gegebenenfalls eine Bewilligung holen. Speziell, wenn es sich um eine Anlage mit Außengerät handelt, gelten zivilrechtliche und öffentlich-rechtliche Vorschriften.
Bei der Planung und Installation sollte man sich in jedem Fall Hilfe von einer fachkundigen Person holen, bzw. das Unterfangen von vorn herein von einer Firma abwickeln lassen. Das gewährleistet einen reibungslosen Einbau sowie Funktionstüchtigkeit.
Stromverbrauch und Umweltschädlichkeit
Klimaanlagen verbrauchen Strom und werden mit zum Teil hoch umweltschädlichen Kühlmitteln betrieben. Dazu kommt, dass der Betrieb eines Kühlgerätes in Mitteleuropa meist nur an einigen wenigen Sommertagen wirklich notwendig ist, etwa, wenn die Thermometernadel an der 35°C Marke kratzt oder sogar weiter steigt. Schlecht angelegte Gebäude überhitzen dann. Bevor man sich allerdings eine Anlage zulegt, die die vielgefürchtete Klimaerwärmung noch beschleunigen dürfte, könnte man es erstmal mit Alternativen zu derselbigen versuchen.
Alternativen zur Klimaanlage
Zunächst sei auf Trick 17 für heiße Tage hingewiesen: über Nacht lüften, bis die Sonne herauskommt und anschließend die Rollläden und Fenster schließen. Das hält einen Großteil der Hitze fürs erste vom Wohnraum fern. Wärmequellen aus dem Wohnraum entfernen ist sozusagen Schritt 2. Auf heiße Gerichte verzichtet man meist ohnehin gern, was die Küche kühl hält und auch Hitze ausstrahlende Elektrogeräte sollten, wenn möglich, gemieden werden.
Speziell für die Nachtruhe empfiehlt es sich, das Bettzeug tagsüber an einem kühlen Ort aufzubewahren, etwa im Keller. Stromsparendere Ventilatoren oder kühle Tücher machen den Rest.
Effizient und klimafreundlich sind vor allem auch die bereits erwähnten Wärmepumpen. Da manche dieser Modelle nämlich nicht nur heizen, sondern auch kühlen, kann man sie das ganze Jahr über nutzen und das, ohne der Umwelt einen zu großen Schaden zuzufügen. Eine echte Klimaanlage, im wahrsten Sinne des Wortes also.
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