Heizen mit Elektroheizung: Vor- und Nachteile
Die Elektrogebäudeheizung – wie die geläufige Elektroheizung offiziell und in Langform genannt wird – wurde lang als verschwenderisch, ineffizient und umweltschädlich abgetan. Das trifft auf gewisse alte Nachtspeicheröfen und Heizlüfter auch zu. Mittlerweile hat man aber glücklicherweise sparsamere und leistungsstärkere Methoden gefunden, aus elektrischer thermische Energie zu gewinnen.
Elektro-Zentralheizung: Kosten und Effizienz
Wenn man sich eine Heizung zulegen möchte, fragt man sich zumeist als erstes: Was bringt mir das? Wie viel muss ich dafür hinlegen? Leider ist das besonders in Bezug auf die Elektroheizung nicht so einfach zu prognostizieren. Abhängig von Zustand der Wohnung bzw. des Hauses, vom Einsatzgebiet (ob als Einzelraumheizung oder Zentralheizung), der Leistung, die sie bringen soll, etc. ergeben sich unterschiedliche Endsummen.
Pi mal Daumen und im Durchschnitt legt man für eine Heizung eines Raumes mit etwa 20 m2 mit Infrarotpaneel monatlich EUR 50,- hin. Dieses Ergebnis verbessert sich, je besser das Gebäude saniert ist und selbstverständlich je günstiger die Stromkosten sind. Nutzt man die hauseigene PV-Anlage zum Betrieb der Infrarotheizung, bezahlt man für die Heizung im Betrieb keinen Cent mehr.
Elektroheizung: für diese Wohnsituationen geeignet
Elektroheizungen sind nicht in jeder Wohnsituation das Wahre. Im schlecht gedämmten Altbau, wo die Decken hoch und die Fenster durchlässig sind, steigt die Stromrechnung bald in horrende Bereiche, wenn man sich für Infrarotheizungen oder andere Elektroöfen als Gesamtheizung entscheidet. Ist zudem noch die Zahl der Außenwände der zu beheizenden Räume hoch, schlägt der Stromverbrauch noch weiter zu Buche.
Gut geeignet sind Elektroheizungen, in kleinen, bestens sanierten Wohnungen im Neubau, wo es auch viele Gegenstände gibt, die die Infrarotstrahlung aufwärmen kann (im Falle einer Infrarotheizung). In tendenziell feuchten Wohnungen helfen die Paneele dabei, Schimmel vorzubeugen. Sind die Räume hoch, sind auch Strahlungsheizungen besser geeignet, da die Wärme eher dort bleibt, wo die Strahlung ist und nicht wie bei der Konvektionsheizung nach oben steigt.
Vor- und Nachteile der elektrischen Heizkörper
Der große Vorteil der elektrischen Heizung ist (und das gilt so ziemlich für alle Modelle), dass sie einfach und schnell einzusetzen ist.
Es bedarf keiner langen Umbauarbeiten und selbst die Reaktionszeit beim Heizen selbst ist sehr schnell. Man braucht sie nicht am Vormittag bereits in Betrieb zu nehmen, um am Abend warme Füße zu haben.
Dafür ist sie in den meisten Fällen nicht in der Lage, den Heizbedarf des ganzen Haushalts zu decken. Es sei denn, man hat nichts dagegen, dem jeweiligen Stromanbieter ein paar Euros mehr in die Taschen zu heizen.
Ein klügerer Einsatz wäre die Einzelraumheizung. Dort, wo mehr Wärme benötigt wird, kann bei Bedarf etwas nachgeholfen werden. Ansonsten bleiben die Elektroheizungen leider eher unwirtschaftlich.
Wichtig für einen sinnvollen Betrieb: die Stromquelle
Worauf es bei der Elektroheizung vor allem ankommt, ist die Stromquelle. Speziell, wenn man günstig und halbwegs umweltschonend damit heizen möchte, sollte man sie nicht an das normale Stromnetz anschließen, vor allem, wenn man nicht gerade Acht darauf gibt, wo der Strom herkommt. Aus Perspektive der Nachhaltigkeit ergibt es wenig Sinn, mit mühsam hergestelltem Strom aus einem Kohlekraftwerk zu heizen.
Bei Haushalten, die über eine Photovoltaikanlage verfügen, kann der Strom, der sonst im Haushalt nicht verbraucht wurde zum Betrieb der Infrarotheizung genutzt werden. Oder aber man benutzt die Energie zum Betrieb eines Heizstabs, der im Boiler für die Warmwasseraufbereitung sorgt – auch eine Art der Elektroheizung, obschon in weiterem Sinne.
Verschiedene Arten elektrischer Heizung
Die Elektroheizung als Begriff beschreibt eigentlich eine ganze Kategorie von Heizungen. Prinzipiell ist alles, was Strom als einzigen „Rohstoff“ zum Heizen braucht, eine Elektroheizung und man müsste selbst die Wärmepumpe dazuzählen. Zum Abschluss dieses Beitrags stellen wir verschiedene Arten der Elektroheizung überblicksmäßig vor.
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Elektrische Heizkörper / Elektroradiatoren
Bei einem elektrischen Heizkörper, bzw. auch Elektroradiator genannt, befindet sich Öl im Inneren, das durch Stromzufuhr erhitzt wird. Sie sind allerdings kaum mehr in Gebrauch, da sie viel Strom verbrauchen und daher nicht für das Beheizen großer Wohnbereiche geeignet sind. Sie zählen übrigens zu den Elektro-Direktheizgeräten.
Elektrospeicherheizung und Teilspeicherheizungen
Neben den Elektro-Direktheizungen gibt es die Elektro-Speicherheizungen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Wärme nicht zur Gänze direkt abgeben, sondern eben speichern. Das kann beispielsweise durch die Materialien gewährleistet werden. Naturstein oder Keramik haben eine hohe Speicherkapazität, was Wärme betrifft und können einen Teil der Wärme behalten und nach und nach abgeben. Zu den Speichergeräten zählen beispielsweise Nachtspeicheröfen bei denen der (wenn möglich) billigere Nachtstrom genutzt wird, um die Heizung zu betreiben.
Infrarotpaneele
Eine besonders beliebte elektrische Heizung ist momentan die sogenannte Infrarotheizung. Während es auf viele verschiedene Geräte zutrifft, dass sie die Infrarotstrahlung nutzen, um die Wärme der Glühstäbe zu transportieren, werden im engeren Sinne dünne Platten aus Glas, Keramik oder Metall als Infrarotheizungen bezeichnet, die sich ebenfalls der Strahlung bedienen. Unter den Elektroheizungen zählen sie zu den effektivsten und werden zum Teil sogar als Gesamtheizung eingesetzt.
Heizlüfter
Der Heizlüfter, oder als Heizgebläse bezeichnet, ist wahrscheinlich das ineffektivste elektrische Heizmittel. Es ist zwar wirklich praktisch, wenn spontan, flexibel und mobil geheizt werden soll, die Menge an Strom, die er für eine vergleichsweise geringe Wärmeentwicklung benötigt, ist allerdings immens. Außerdem kann er die Luft austrocknen (da es sich um eine Konvektionsheizung handelt) und er ist relativ laut im Betrieb.
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Fazit
Die elektrische Energie als thermische Energie zu nutzen ist zwar durchaus möglich, wird auch (vor allem wo es schnell gehen soll) gemacht, auf lange Frist rentieren sich Elektroheizungen allerdings selten. Der Strom, der dafür benötigt wird, kann anderweitig verwendet werden und auch kostenmäßig steigt man bei anderen Heizmethoden langfristig besser aus.