Immobilienkauf: Darauf sollten Sie bei der Finanzierung achten
Wer über den Kauf einer Immobilie nachdenkt, sollte auch die Frage, woher das nötige Geld dafür kommt, nicht unbeantwortet lassen. Vor jedem Immobilienkauf steht die richtige Finanzierung. Planen Sie daher genügend Zeit ein, um sich über eine Finanzierungsmethode im Klaren zu werden, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei.
Sicherheit vs. Risiko
Bei den verschiedenen Arten der Finanzierung gibt es solche, die viel Risiko beinhalten, aber möglicherweise mit niedrigeren Zinsen einhergehen, und solche, die mit einem hohen Maß an Planungssicherheit verbunden sind. Die einzelnen Parameter, die eine Finanzierungsform bestimmen, helfen dabei, verschiedene Finanzierungsziele klar anzuvisieren:
- Legen Sie Wert auf eine hohe Planungssicherheit?
- Möchten Sie eine möglichst geringe monatliche Belastung?
- Eignet sich eine flexible Finanzierung?
- Sollen die Gesamtkosten möglichst gering ausfallen?
- Welchen fairen Effektivzins können Sie in Kauf nehmen?
Natürlich sollten Sie auch bereit sein, Kompromisse einzugehen, denn es wird nicht möglich sein, all diese Ziele gleichzeitig zu erreichen, da sich manche davon sogar gegenseitig ausschließen. Welche Kombination die richtige für Sie ist, finden Sie am besten im Gespräch mit Ihrem Bankberater heraus.
Mit dem Einkommen auskommen
Um bei der Planung möglichst genau sein zu können, ist das Netto-Familieneinkommen eine zentrale Größe. Hier geht es darum, festzulegen, wie viel Sie als Familie monatlich für die Tilgung des Kredits aufbringen können, ohne sich in Ihrem Lebensstil zu sehr einschränken zu müssen. Damit Sie diesen Betrag realistisch abschätzen können, benötigen Sie eine Haushaltsrechnung, die über einen langen Zeitraum Bestand hat. Ziehen Sie alle Ausgaben komplett vom Einkommen ab, denn dieser Betrag entscheidet maßgeblich über die Höhe der monatlichen Raten.
Gehen Sie hierbei aber auf Nummer sicher und schöpfen Sie nie das Maximum an monatlichen Rücklagen aus! Es kann immer sein, dass Reparaturen anfallen oder Sie für andere Dinge einmal mehr Geld ausgeben müssen. Da kann ein kleiner Finanzpolster nicht schaden. Experten raten dazu, ungefähr 2/3 des Überschusses für die Kreditzahlung einzuplanen. Diesem Rat schließen wir uns gerne an.
Die Rolle des Eigenkapitals
Um einen Kredit zu bekommen, sollten Sie sich schon etwas Eigenkapital zur Seite gelegt haben. An erster Stelle steht daher ein Kassensturz: Kalkulieren Sie kühl und planen Sie clever, dann können Sie den Traum vom eigenen Haus oder der eigenen Wohnung ohne große Risiken erfüllen. In puncto Eigenkapital gilt: Je mehr, umso besser. Je mehr Eigenkapital Sie aufbringen, umso sicherer und günstiger wird das Angebot der Bank für Ihren Kredit ausfallen. Experten und Konsumentenschützer empfehlen, dass für eine stabile Immobilienfinanzierung etwa 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten aus dem eigenen Vermögen gedeckt werden sollten.
Bonitätskriterien für die Immobilienfinanzierung
Bevor die Bank Ihnen einen Kredit gewährt, wird sie zunächst Ihre Bonität prüfen. Hierbei handelt es sich um eine Feststellung von Sicherheiten, die bei Banken üblich ist, um sowohl sich selbst als auch die Konsumenten zu schützen. Neben dem Vorhandensein von Eigenkapital sollten Sie für eine positive Bonitätsprüfung auch Sicherheiten in Form von Immobilien, Grundstücken oder Wertobjekten aufbringen können. Diese Dinge beeinflussen das Ergebnis Ihrer Bonitätsprüfung positiv und es wird für Sie um vieles leichter, einen Kredit zu bekommen. Auch die bisherige Zahlungsmoral, weitere Kredite, Insolvenzen, etc. beeinflussen die Bonität.
Wir empfehlen Ihnen, eine Eigenauskunft beim Österreichischen KSV zu beantragen, bevor Sie sich zu einem Gespräch mit Ihrem potenziellen Kreditgeber verabreden. Diese können Sie einmal jährlich kostenlos anfordern.
Erkundigen Sie sich über Förderungen
Ein Weg, um etwas Geld zu sparen, läuft über Förderungen. Diese gibt es auf Bundes- und Landesebene und gerade zukünftige Bauherren sollten sich diese nicht entgehen lassen. Allen voran ist hierbei die Wohnbauförderung zu nennen, die speziell für junge Familien äußerst attraktiv sein dürfte. Des Weiteren wird auch ein Wechsel zu erneuerbaren Energien mit günstigeren Krediten oder einmaligen Geldzuschüssen unterstützt. Da es allerdings oftmals schwierig sein kann, sich durch den riesigen Förderungsdschungel zu wühlen, besprechen Sie diese Dinge am besten mit einem kompetenten Finanzierungsberater oder vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei der zuständigen Stelle der Wohnbauförderung. Er ist in diesen Dingen Experte und sollte Ihnen alle Fragen beantworten können. Dieser Aspekt ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines guten Finanzierungsplaners.
Am Anfang jedes Immobilienkaufs steht die Finanzierung. Wenn Sie sich bereits etwas Eigenkapital zur Seite gelegt haben und im Anschluss über die richtigen Konditionen verhandeln, sollte der Traum vom eigenen Zuhause nicht mehr lange unerfüllt bleiben.
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