Notverkauf der Immobilie: nicht immer „Schnäppchenhäuser“
Auch Immobilieneigentümer geraten ab und zu in Notlagen. Sind diese Notlagen vor allem finanzieller Natur, kann es dazu kommen, dass ein Notverkauf zur naheliegendsten Möglichkeit wird, um eine Insolvenz abzuwenden. Kaufinteressierte stehen in dieser Rechnung am günstigen Ende. Für sie eröffnet sich womöglich die Chance, eine Traumimmobilie zum Schnäppchenpreis zu erstehen.
Wir beleuchten das Thema Notverkauf von Immobilien von allen Seiten.
Best-Case-Szenario: Ablauf beim Immobilienverkauf im Idealfall
Für gewöhnlich läuft ein Immobilienverkauf eher so ab, dass sowohl dem Verkäufer als auch dem Käufer genügend Zeit zur Verfügung steht, um Entscheidungen zu treffen und Verhandlungen zu führen. Der Verkäufer verfügt über einen angemessenen Vermarktungszeitraum, in dem sich genügend Gedanken über die Beschreibung der Immobilie und die Vermarktung gemacht werden kann. Oder es kann ein kompetenter Makler beauftragt werden, der sich auf die Suche nach einem idealen Käufer machen kann.
Es besteht zudem kein Zwang und alle Parteien sind vorbereitet und bereit für die Abwicklung – insbesondere finanziell. Der Verkauf kann in Absprache mit allen noch dazu nötigen Parteien (Notar, Bank, etc.) geregelt abgewickelt werden, und zwar zu marktüblichen, fairen Verkaufssummen.
Notverkauf der Immobilie: Konsequenzen der Notsituation
Bei einem Notverkauf sieht die Sache natürlich anders aus. Der Verkäufer steht oft nicht nur unter Zeitdruck, sondern auch unter Zwang, was dem Käufer selbstverständlich nicht gerade schlechte Karten beschert. Er ist allerdings auch dazu angehalten, sich schnell zu entscheiden.
Unter dem Zeitdruck, der bei einem Notverkauf herrscht, leidet allerdings auch ab und zu die Entscheidungsfähigkeit. Vor allem dann, wenn Verkäufer nicht einmal die Zeit haben, ein umfassendes Portfolio mit ausnahmslos allen Vorzügen und Mängeln der Immobilie zusammenzustellen. Das kann dazu führen, dass der Käufer eine Entscheidung trifft, die er später bereut, oder dass die Entscheidung ganz ausbleibt.
Auch die Finanzen auf Käuferseite müssen bei einem Notkauf zügig geklärt werden.
Hohe Preisminderung beim Notverkauf von Immobilien
Beim Notverkauf von Immobilien muss es schnell gehen. Das führt dazu, dass die Verkäufer sich oft mit Preisen unterhalb des aktuell marktüblichen Werts begnügen müssen, damit Interessenten nicht abspringen. Besonders, wenn klar ist, dass die Immobilie schnell verkauft werden muss, können potentielle Käufer Druck ausüben und für sich einen guten Preis heraushandeln.
Schnäppchenhäuser für Käufer
Sind Sie als Käufer an einer Immobilie interessiert, ist dieses Szenario natürlich überaus wünschenswert. Notverkäufe von Immobilien ermöglichen oft, sich den Traum des Eigentums zu einem guten Preis zu erfüllen. Hier ist allerdings ein klarer Kopf gefordert. Unüberlegte Entscheidungen aufgrund von einem nicht sehr aussagekräftigen Portfolio lohnen sich auch trotz des guten Preises oft nicht.
Fairer Preis trotz Notverkauf: der Makler hilft weiter
Kommt man in die Situation eines Notverkaufs der eigenen Immobilie, hat man oft ohnehin andere Sorgen. Ein Immobilienmakler nimmt Ihnen zumindest den Haus- oder Wohnungsverkauf ab. Er hilft Ihnen dabei, sich nicht zu einem Spottpreis von Ihrer Immobilie trennen zu müssen. Dafür kann er zahlreiche Kontakte und Kundendateien durchforsten, um Interessenten zu finden, die einen fairen Preis zu zahlen gewillt sind.
Apropos marktüblicher, fairer Preis: Auch die Immobilienbewertung, die Erstellung eines aussagekräftigen Portfolios und die Verkaufsverhandlungen wickelt ein Makler selbst in zügigen bis stressigen Verkaufssituationen professionell ab.
Notverkauf durch die Bank
Wenn auf die zu verkaufende Immobilie ein Kredit läuft bzw. diese als Hypothek eingetragen ist, kann die Bank das Objekt zwangsveräußern. Das kann sie durch eine Zwangsversteigerung tun, die im Prinzip auch einen Notverkauf darstellt. Das Vermögen wird liquidiert und damit die Schulden beglichen, damit eine Insolvenz abgewendet werden kann.
Banken gehen ab und zu auch dazu über, das Haus schneller direkt zu verkaufen, ohne es zur Versteigerung kommen zu lassen. Für interessierte Käufer kann es sich also lohnen, ihre Bank und auch andere Banken von ihrem Gesuch zu informieren.
Auch solche Angebote werden häufig unter dem marktüblichen Preis günstig verkauft. Der Kaufpreis beruht hier meist auf einem Schätzwert eines Sachverständigen.
Ablauf beim Notverkauf einer Immobilie
Im Groben läuft ein Notverkauf nicht anders ab als ein herkömmlicher Immobilienverkauf – nur eben im Schnelldurchlauf. Es wird so schnell wie möglich ein Wert festgestellt und alle weiteren Informationen zusammengetragen. Der Energieausweis, der bei einem Immobilienverkauf gesetzlich vorgeschrieben ist, kann das ganze Projekt etwas verzögern. Bei jungen Immobilien ist dieser aber ohnehin bereits vorhanden.
Mit diesem Exposé kann sich anschließend auf die Suche nach potentiellen Käufern gemacht werden. Der Hinweis am Inserat, dass es sich um einen Notverkauf handelt, kann zwar verkaufsfördernd wirken, beflügelt aber natürlich auch die Erwartungen des Käufers an einen niedrigen Preis. Ihr Makler wird an dieser Stelle dennoch mit etwas Verhandlungsgeschick einen fairen Preis heraushandeln. Je mehr Menschen jedoch ihr Interesse bekunden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich einer unter ihnen auch zu einem Preis nahe dem Marktüblichen hinreißen lässt.
So brenzlig die Situation auch wirkt: Verlieren Sie nicht den Kopf! In der aktuellen Marktsituation haben Sie je nach Standort der Immobilie auch bei einem Notverkauf keine allzu schlechten Karten. Verlustgeschäfte sind aufgrund von Angebot und Nachfrage eher selten der Fall, wobei man natürlich Inflation etc. nicht aus der Rechnung ausklammern darf. Ein kompetenter Makler navigiert Sie sicher durch diese zügige Fahrt und handelt einen fairen Preis für Sie aus.