Gesunde Baustoffe: Ökologisch Haus bauen
Öko liegt im Trend und das tut nicht nur dem Planeten gut, sondern auch uns. Und schon beim Bau Ihres Eigenheims können Sie darauf achten, ein bisschen ökologischer vorzugehen. Alles, was Sie dafür brauchen, sind ein paar natürliche Baustoffe, die Ihrer Gesundheit nicht schaden und auch die Umwelt nicht unnötig belasten. Auf welche Stoffe Sie guten Gewissens zurückgreifen können, verraten wir Ihnen hier.
100 Prozent „sauber“ geht nicht
Wir möchten zunächst eine wichtige Sache klarstellen: Ein Haus, das wirklich zu 100 Prozent aus gesunden, ökologischen Stoffen gebaut ist, ist nicht realistisch. Das Ziel sollte daher nicht sein, ein komplett schadstofffreies Haus zu bauen, sondern eines, bei welchem der Gehalt an Schadstoffen auf ein Minimum reduziert wurde, sodass der Schadstoffgehalt unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegt.
Massivholz
Mittlerweile setzen viele Bauherren auf Holz als Baustoff, was eine gemütliche, wohnliche Atmosphäre schafft, toll aussieht und auch noch ökologisch wertvoll ist – vorausgesetzt, Sie nutzen Holz aus heimischen Wäldern. In diesem Fall sind die Transportwege kurz und nachvollziehbar und keine Regenwälder mussten dafür abgeholzt werden. Die Bäume wachsen auf heimischem Boden unter strengen Qualitätsanforderungen und sind ein nachwachsender Rohstoff. Darüber hinaus verfügt Holz über sehr gute Wärmedämmwerte und punktet mit seiner außergewöhnlich langen Lebensdauer.
Gips
Gipskartonplatten bestehen aus reinem Gips und Wasser als Bindemittel. Gipsfaserplatten werden zusätzlich recycelte Papierfasern beigemischt. Gips punktet als Baustoff durch seine außergewöhnlich hohe Tragfähigkeit und den hohen Brandschutzfaktor. Die Verarbeitung der Platten ist einfach, sie sind funktionell und ökologisch absolut unbedenklich.
Holzweichfaser
Hier wurde unbehandeltes Restholz weiterverwertet, wodurch keine Ressourcen verschwendet werden. Außerdem wird hierbei die natürliche Bindekraft der Holzfaser perfekt genutzt. Holzweichfaserplatten enthalten keine chemischen Zusätze, sind diffusionsoffen und außerdem schalldämmend, was gerade innerhalb eines Hauses sehr oft gewünscht ist. Ihr großes Speichervermögen macht sie zu einem perfekten Baumaterial.
Kork
Kork ist vor allem in Form von Pinnwänden und als Verschluss von Weinflaschen bekannt. Aber das Material kann noch mehr. Physikalisch gesehen besteht Kork aus mit Luft gefüllten, abgestorbenen Zellen und ist dadurch quasi ein natürlicher Hartschaum. Die Luftfüllung sorgt für eine hervorragende Dämmfähigkeit, weshalb sich das Material wunderbar zur Isolierung von Gebäuden eignet. Außerdem ist Kork extrem elastisch und kann daher auch gut als Bodenbelag verwendet werden.
Holzschaum
Ein Wort müssen wir noch zum Thema Holz verlieren: Holzschaum ist ein aus Holzresten produzierter formstabiler Schaum, der vor allem zur Dämmung von Häusern verwendet wird. Der Schaum ist so konstruiert, dass er seine Festigkeit und Elastizität zur Gänze aus den holzeigenen Bindungskräften erhält. Somit sind keine zusätzlichen oder gar synthetischen Klebstoffe mehr notwendig. Die feinen Holzfasern werden nur noch mit Wasser vermischt und anschließend mit einem speziellen Gas aufgeschäumt. Somit werden für die Herstellung ausschließlich natürliche, nachwachsende Rohstoffe verwendet.
Beton
Beton wird bereits als Baustoff der Zukunft gehandelt. Wenn man sich die Ausgangsstoffe ansieht, stellt man fest, dass das Material ausschließlich aus den natürlichen Rohstoffen Kies, Sand und Wasser besteht. Allerdings ist Beton nicht immer gleich Beton. Viele Firmen mischen dem an sich so natürlichen Grundgemisch leider sehr viele zusätzliche, teilweise hochgiftige Stoffe bei, die die Umwelt teilweise sehr schwer belasten.
Allerdings werden derzeit sogenannte „Ökobetone“ entwickelt, die besonders nachhaltig und möglichst umweltschonend hergestellt werden. Die „Green Concretes“ weisen bei gleicher Festigkeit unter anderem deutlich verringerte Zementgehalte auf. Sobald diese ausreichend erforscht sind und den Markt erobert haben, dürften Ökobetone wohl auch als umweltfreundlich bezeichnet werden.
Linoleum
Linoleum wird oft zu Unrecht für ein synthetisches Produkt gehalten. Tatsächlich ist sein Hauptnamensgeber – das Leinöl – ausschließlich natürlichen Ursprungs, ebenso wie alle weiteren Bestandteile natürlich und vollständig biologisch abbaubar sind. Zur Herstellung wird lediglich eine Mischung aus Leinöl, Holz- oder Korkmehl, Naturharzen, Kalksteinmehl und anderen mineralischen Füllstoffen sowie natürlichen Farbstoffen auf einen Gewebeträger aus Jute kalandriert. Der beliebte Bodenbelag ist somit frei von Lösungsmitteln, Weichmachern und anderen bedenklichen Wohngiften und wird daher vor allem von Allergikern gut vertragen. Aber auch mit seiner gesunden Ökobilanz punktet das Material auf ganzer Linie.
Immer mehr Menschen legen Wert auf einen möglichst ökologischen Hausbau. Wenn auch Sie dazu gehören, könnte dieser Artikel Ihnen einen Anreiz für mögliche gesunde Baumaterialien liefern. Und falls Sie noch auf der Suche nach dem richtigen Baugrundstück sind und Hilfe bei der Suche benötigen, stehen Ihnen die Experten von SAGE Immobilien gerne helfend zur Seite.
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