Einbruchschutz: Wie Sie Ihr Heim sicher gestalten
In Orten der Entspannung und Zuflucht fühlt man sich gerne sicher und gut aufgehoben. Dort fühlt man sich zuhause und man versammelt dort seine Liebsten und sein Hab und Gut. Da wäre es doch zu schade, wenn bei aufgebrochenen Fenstern, oder offener Eingangstür die finanziell teuersten Gegenstände plötzlich weg wären. Wie man z.B. ungesicherte Fenster und Türen am besten ersetzt und sich im Allgemeinen mit Einbruchschutz ausstattet, erklären wir in diesem Beitrag.
Abschrecken durch Beleuchtung und Alarmanlagen
Als Einbrecher hat man nur sehr wenig Zeit, um seinen Coup umzusetzen. Die Gefahr, entdeckt zu werden, besteht, auch wenn man noch so kurz braucht um Fenster oder Balkontüren aufzuknacken. Um diese – in manchen Fällen sogar nur vermeintliche – Gefahr zu erhöhen, gibt es die ein oder andere hilfreiche Vorrichtung.
Beleuchtung innen und außen: von Bewegungsmelder bis Zeitschaltung
Das simpelste Mittel zur Abschreckung sind wahrscheinlich Außenleuchten mit Bewegungsmelder. Die heben den Schutz der Dunkelheit auf, in dem sich der Einbrecher sicher und wohl fühlt. Da so ein Lichtsystem im Außenbereich auch sonst recht praktisch ist, stellt so eine Beleuchtung schonmal eine sehr sinnvolle, erste Investition dar.
Zudem kann man sich für die Innenbeleuchtung Zeitschalter richten, die im Falle von Abwesenheit das genaue Gegenteil davon vortäuschen. So wird das abendliche Fernsehen via TV-Simulator, der Gang zur Toilette, zum Bad, ins Schlafzimmer und die Nachtruhe nachgestellt, als wäre jemand zuhause.
Alarmanlagen: Was lohnt sich?
Alarmanlagen sind teuer und nicht immer ihr Geld wert. Die Frage ist, ob man sich die mehreren tausend Euro leisten mag. Eine Anlage etwa mit Kamera bewirkt erstmal nur eines: sie schreckt den Einbrecher ab, denn allein die Anwesenheit einer solchen Einrichtung birgt eine noch höhere Gefahr, entdeckt zu werden.
Dabei wäre es eine Überlegung wert, weit weniger Geld in eine Attrappe zu investieren. Möglichst echt wirkend schreckt sie den potentiellen Einbrecher auch erstmal ab. Hilft dieser Schreckmoment nichts, hätte eine echte Anlage eben noch den Vorteil, den Einbrecher kenntlich zu machen, auf Video festzuhalten und nach der Tat stellen zu können. Aber eben erst nach der Tat.
Möglich sind natürlich auch Meldeanlagen, die mithilfe verschiedener Sensoren Unruhestifter erkennen und ein dementsprechendes Signal senden – in Zeiten des Smartphones kann man sein Sicherheitssystem an dieses anknüpfen, ganz im Sinne des Smart Home.
Am Einstieg hindern: Einbruchschutz an Fenster und Türen
Da auch Einbrecher nicht durch Wände gehen können, steigen sie in der Regel irgendwo ein. Bei Einfamilienhäusern sind das meist Fenster, Terrassen- oder Balkontüren, bei Mehrfamilienhäusern und den darin befindlichen Wohnungen kommen sie auch ganz bequem durch die Haustür. Daher sollten diese Bereiche jeweils sicherheitstechnisch verstärkt werden.
Aber auch die eher ungewöhnlichen Eingänge dürfen nicht vergessen werden: Kellertüren, Eingänge hinterm Haus, Kellerschächte, Fenster im Obergeschoss, etc.
Sicherheits- und Balkenschloss
Auf dem Markt gibt es eine unfassbar breite Palette an Sicherheitsvorrichtungen und technischen Kniffen für ein sicheres Haustürschloss. Erkundigen Sie sich am besten nach Schlössern mit Schutzbeschlägen und Zylinderabdeckung. Die VdS-Prüfung (Vertrauen durch Sicherheit Schadenverhütung GmbH) oder das DIN-Prüfsiegel gewährleisten die Qualität dieser Vorrichtungen.
Wichtig ist, dass der Zylinder bündig mit dem Rest des Schlosses abschließt und das Ganze nicht von außen verschraubt ist. Ein einfaches Abschrauben reicht dabei schon und der Einbrecher ist drin. Sicherheitsschlösser sind außerdem schon von außen erkennbar und zeigen schon von vorn herein an, dass der Einbruch hier Schwierigkeiten bereiten könnte.
Versichern Sie sich auch, dass es für ihre Schlüssel eine Sicherungskarte gibt, denn nur wer Zugang zu dieser Karte hat, kann Schüssel für Ihre Wohnung nachmachen lassen. So vermeiden Sie, dass es Exemplare Ihres Schlüssels gibt, von denen Sie nichts wissen.
Fensterfolie, Verriegelung und Co. – Sicherheitsvorrichtungen fürs Fenster
Die Zeiten der eingebrochenen Fensterscheiben sind vorbei. Einfachverglasung wird nur noch sehr selten an Wohngebäuden angetroffen und herkömmliche Scheiben schlägt man nicht so leicht ein. Klebt noch zusätzlich eine einbruchsichere Fensterfolie drauf, gibt‘s ohnehin kein Durchkommen. Da ist es schon effektiver und unauffälliger, das Fenster aufzuhebeln.
Dagegen helfen Fensterverriegelungen, am besten mit 3 Sicherungspunkten, damit das Fenster sowohl auf der Scharnier- als auch auf der Schlossseite geschützt ist. Diese Vorrichtungen gibt es in allen möglichen Ausführungen, inzwischen sogar schon als Hybrid aus mechanischer Verriegelung und elektronischem Meldesystem, das ein Warnsignal sendet, sollte am Schloss gewerkelt werden.
Denken Sie auch daran, Dachflächenfenster zu schützen, besonders, wenn diese einfach erreichbar sind.
So leicht ist es, ein (gekipptes) Fenster von außen zu öffnen
Alles, was man braucht, ist eine Kartonrolle und einen Faden. Sollte man sich ausgesperrt haben, ist man sehr froh über den Umstand, dass sich gekippte Fenster so einfach öffnen lassen – selbst ungeübt braucht man dafür oft nur wenige Minuten. Doch, wenn sich ein Einbrecher auf diese Art und Weise Zugang verschafft, ist man schon weniger glücklich darüber.
Die einzige Abhilfe verschafft das gewissenhafte Schließen der Fenster, wenn man außer Haus geht. Auch die Türen sollten alle abgeschlossen sein und nicht nur ins Schloss schnappen.
Aber auch geschlossene Fenster sind sehr einfach mit dem Schraubenzieher aus den Angeln zu heben, besonders herkömmliche, da helfen auch abschließbare Fenstergriffe nichts.
In Wahrheit sind diese eigentlich auch nur zur Kindersicherung gemacht. Für Einbrecher stellen sie keinen Unterschied zu normalen Fenstern dar.
Wohnungstür auch im Altbau einbruchsicher machen
Das Problem bei Altbautüren ist, dass auch ein Austauschen des alten Schlosses durch ein Sicherheitsschloss nicht viel getan ist, denn wenn die Tür an den Zargen oder als Material an sich nicht einbruchssicher ist, tut auch das Schloss nicht viel zur Sache. Dagegen hilft in manchen Fällen nur die Tür auszutauschen. Mieter seien aber davor gewarnt, dass sie dafür das Einverständnis des Vermieters benötigen.
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